Sonntag, 27. November 2011

Von Psalmen, Antiphonen und dem Alleluia

Gerüstbau für die Krippe auf dem Petersplatz

Der November...

Eigentlich immer ein eher unspektakulärer Monat!
So auch bei mir, wobei unspektakulär da eher bedeutet, dass ich (endlich) mehr oder weniger im Alltag hier angekommen bin und so nicht viel Berichtens-, oder besser Postenswertes geschehen ist.
Natürlich gibt es auch ein Leben außerhalb des Alltags: Organisierte Treffen mit den Deutschsprachigen, wie eine sehr ausführliche Führung durch den Petersdom, und immer wieder kleine Treffen, sowohl mit Leuten aus Sant'Anselmo, als auch von außerhalb.
Da wir auch immer noch wunderbares Wetter und tagsüber teilweise noch Temperaturen von knapp 20° haben, kann man seine Zeit auch noch problemlos in der Stadt verbringen!
Trotz allem war dieser Monat insbesondere vom Alltag hier im Haus, mit seinen verschiedenen Aufgaben, geprägt.

Um jetzt auch mal auf den Titel einzugehen:
Diesen Post widme ich der Musik! Genauer gesagt dem Gregorianischen Choral.
Wie in Klöstern üblich bestimmt eben diese Musik die Liturgie, sowohl die Stundengebete, als auch die Messen.

Seit Beginn des akademischen Jahres bietet der Haupt-Kantor, als Zuständiger für die Schola, eine Einführung in eben diesen Choral an. Dazu treffen sich die Interessierten samstags für eine Stunde um Schritt für Schritt die Schreibweise und die verschiedenen Modi kennen- und verwenden zu lernen.
Auch ich habe jetzt schon einige Male - wenn ich Zeit hatte - an diesen Treffen teilgenommen.

Wie sich herausstellte, war das gar nicht mal so unpassend:
Der für die italienische Kapelle zuständige Pater (die Morgenliturgie ist in drei Sprachkapellen unterteilt: Italienisch, Latein und Englisch) kam vor knapp zwei Wochen zu mir und fragte mich, ob ich nicht in den Morgenmessen den Dienst als "Salmista" übernehmen könnte.
Zuerst hatte ich keine genaue Vorstellung davon, was ich darunter verstehen sollte, sondern wusste nur, dass es einer der verschiedenen Dienste ist, die jeweils wöchentlich wechselnd von den Hausbewohnern übernommen werden.
Da ich aber hier immer gerne Neues ausprobiere, habe ich gesagt, dass ich es - nach einer Einführung - ja mal versuchen könnte.

Als ich bemerkte, dass ich schon für die folgende Woche zu diesem Dienst eingeteilt war, habe ich erst überlegt, mir vielleicht doch einen Ersatz zu suchen, habe dann aber die Herausforderung auf mich genommen.
So habe ich eine Woche lang in der Frühmesse, die mit der Laudes um 6.20 Uhr morgens beginnt, sowohl einen Psalm (zu dem ich mir "einfach" eine Melodie aussuchen sollte!!!) und das Alleluia gesungen!
Wie man sieht erlebe ich immer wieder Neues, auch Herausforderndes!

Im Moment lebe ich ein wenig auf die rasch näherrückenden Weihnachtsferien hin, die ich in Bonn verbringen werde!
Heute morgen habe ich an der deutschen Adventsmesse in Santa Maria dell'Anima teilgenommen.
Mit der Vesper gestern Abend hat ja auch offiziell der Advent begonnen.

Somit wünsche ich Ihnen und euch allen eine schöne und gesegnete Adventszeit, ob in Deutschland, hier in Italien oder wo auch immer in der Welt!!!

Samstag, 12. November 2011

11.11. - Grande Festa!

Auch in Sant'Anselmo fand gestern ein großes Fest statt! Der Anlass war: Nein, (leider) nicht der Beginn der fünften Jahreszeit, des rheinischen Karnevals.

Am gestrigen 11. November haben wir hier im Haus das Fest zur "dedicazione della chiesa" - Kirchweih - gefeiert. Das vor allem im Kreis der Hausbewohner gefeierte Fest, zu dem gestern der Präfekt der Ordenskongregation, Erzbischof Joao Braz de Aviz, als Hauptzelebrant, die Rektoren der päpstlichen Hochschulen Roms, sowie einige Botschafter gekommen waren, ist eine der größten Feierlichkeiten in Sant'Anselo im Laufe des Jahres.

Nachdem ich morgens Richtung Vatikan gefahren bin um den Erzbischof abzuholen, begann das feierliche Hochamt, zu dem ich - wie auch schon zu einigen anderen Anlässen zuvor - einen musikalischen Beitrag leisten durfte. Ich habe das Glück, dass ein Student aus dem Rheinland hier Organist ist und gerne mit mir (Trompete) zusammen etwas für verschiedene Anlässe vorbereitet.

Auf die Messe folgte der "pranzo festivo", also das feierliche Mittagsessen.

Nach dem anschließenden Empfang im Innenhof, habe ich unseren Gast wieder zum Vatikan zurückgefahren.

Abends sind wir mit der deutschen Sprachgruppe Essen gegangen. Und zwar ins Tiroler Restaurant mit - zum Datum passender - Martinsgans!

Den Karnevalsbeginn habe ich so nur mit ein wenig Kölsch und Karnevalsmusik begangen!