Montag, 31. Oktober 2011

Besuch...

Jaa, in der letzten Woche, Ende Oktober, bekam ich also zum zweiten Mal in diesem Monat Besuch.
Und zwar von meiner Freundin und meinem Bruder.

Für eine Woche war mein Tag also vor allem vom Tourismusprogramm (meine Freundin war zum ersten Mal in Rom) und von Zeit mit den beiden bestimmt.

Wir haben alle wichtigen Ziele in der Stadt abgeklappert und an einem Tag sogar die Möglichkeit gehabt, die Vatikanischen Gärten zu besichtigen!
Dank der Kontakte, die ich hier habe, durften wir ohne Führung, für eine gewisse Zeit in den wirklich sehr schönen Gärten spazieren gehen.

Da wir - sogar für römische Herbstverhältnisse - noch sehr gutes Wetter hatten, konnten wir die gemeinsame Zeit in der Innenstadt und abends auf einer der vielen Piazzas, oder bei uns oben auf dem Aventin genießen...

Insgesamt liegt eine Woche hinter mir, von der viele schöne Fotos und Erinnerungen bleiben werden!
Eine Woche die auch für mich wie Ferien war.

An dieser Stelle noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön euch beiden für diese gemeinsamen Tage hier in Rom!!!

Dienstag, 18. Oktober 2011

Goldener Oktober

Jetzt habe ich schon länger nichts mehr gepostet! Nicht, weil ich nichts zu berichten hätte, sondern vielmehr, um ein wenig zu sammeln und dann in einem Post zusammengefasst darüber zu schreiben.

Eröffnungsmesse
Jedenfalls ist die Einführungswoche hier im Haus am Montag dem 10. Oktober mit der offiziellen Eröffnung des neuen akademischen Jahres zu Ende gegangen und seitdem bestimmt der Hochschulalltag das Leben im Haus.
Das heißt, mein Leben würde jetzt auch anfangen geregelt zu laufen, wenn der Oktober nicht - worüber ich mich sehr freue - von Besuchen bestimmt wäre!



So war in der letzten Woche mein Onkel bei mir und auch bei uns im Haus zu Gast. Wir haben viel Zeit in den Straßen Roms und bei den verschiedensten Sehenswürdigkeiten verbracht.



Besonders schön für mich war auch, dass er über meinen Geburtstag hier war!

An dieser Stelle auch noch einmal vielen Dank für die lieben Grüße und Glückwünsche!!!



Am vergangenen Samstag war ich außerdem noch mit einigen anderen Deutschen (und Österreichern) auf einem Ausflug, der vom Foyer organisiert wurde. Wir fuhren zum Albaner See und zum Castel Gandolfo - der Sommerresidenz des Papstes - in den südlich von Rom gelegenen Bergen.

Albaner See und Castel Gandolfo







Das Meer bei Ostia...



Von diesem Post an werde ich (hoffentlich) immer bessere Fotos verwenden können, da ich mir, zusammenhängend mit meinem Geburtstag, eine neue Kamera gegönnt habe! Aber mit so einer Spiegelreflex muss man ja auch erst einmal umgehen lernen...

Samstag, 8. Oktober 2011

Zweierlei

Dieser Post beinhaltet zwei Themen, die nichts miteinander zu tun haben...

Erstens: Jonas
Und damit meine ich nicht eine bestimmte Person, sondern den Namen.
Jonas kommt ja (bekanntlich) vom Propheten Jona. Auch wenn viele da eine Verbindung sehen, hat der Name NICHTS mit Johannes zu tun!
Dazu habe ich jetzt eine neue Anekdote, die eigentlich noch zum Thema Litauen gehört.
An unserem Ausflugstag wiesen mich direkt zweimal andere aus der Gruppe auf meinen Namen hin, der einmal ein Kirchenfenster und einmal einen Buchdeckel zierte.

"Jonas"-Fenster
"Der Name Jonas"

Zuerst  wunderte ich mich, dass der Name dort so populär war. Doch als dann Jonas auch im Namen des letzten Papsts auftauchte, wurde klar, dass Jonas im Litauischen für Johannes steht!

Interessant!!!

Ich hatte es dann verstanden, aber wir haben doch einige Zeit gebraucht, bis wir den Litauern verklickern konnten, dass ich nicht Johannes heiße!

Übrigens gibt es meinen Namen im Litauischen auch: einfach Jona...


Das Kloster bei Subiaco
Zweitens: Subiaco
Da ja am Montag bei uns das Semester beginnt, hatten wir in den letzten Tagen die so genannte Einführungswoche. D.h. den neuen Studenten wurden Informationen und Tipps für das Leben im Haus und in Rom gegeben.

Dazu gehörten auch kleine und größere Ausflüge. Gestern sind wir mit dem Bus nach Subiaco aufgebrochen. Das Kloster am Hang über dem ca. 75 km östlich von Rom gelegenen Ort ist ein sehr altes Benediktinerkloster, in dem auch der Heilige Benedikt lebte, bevor er ins Gründungskloster Montecassino aufgebrochen ist.


Zu unserem Kurztripp gehörte eine ebenfalls kurze Führung
durch das alte, teilweise in den Fels gebaute Kloster und eine Führung durch die etwas unterhalb gelegene Abtei Santa Scolastica, deren Mönche auch das alte Kloster betreuen.

Nach dem sehr ausgiebigen Mittagessen sind wir dann schon wieder zurück nach Rom gefahren.

Montag, 3. Oktober 2011

Ausflug nach Litauen

Eine Woche außerhalb Roms liegt nun hinter mir!
Nachdem ich nur wenige Tage vorher gefragt worden bin und letztendlich zugesagt habe, als Übersetzer einzuspringen, bin ich letzten Sonntag mit dem Abtprimas nach Litauen aufgebrochen. Im Folgenden werde ich, der Einfachheit halber, chronologisch berichten...

 Sonntag, 25.9.

Zu unserem Ankunftstag gibt es dem vorherigen Post ("daugelis sveikinimai" - Viele Grüße aus Litauen!!!) nichts mehr hinzuzufügen...
Nur, dass Vilnius eine wirklich schöne, kleine Universitätsstadt ist.

Ich in Kaunas
  Montag, 26.9.

Nach einer ruhigen Nacht in Vilnius wurden wir morgens von einer Benediktinerin aus Kaunas, der zweitgrößten Stadt Litauens, abgeholt.
Den restlichen Vormittag verbrachten wir dann in Kaunas, von wo wir nach dem Mittagessen mit den Schwestern weiter zu unserem eigentlichen Ziel gebracht wurden:
Dem Benediktinerkloster Palendriai, nahe der Kleinstadt Kelmė, aber mitten auf dem Land!!! Dieses ist ein, vom Gründungskloster Solesmes (Frankreich) abhängiges Priorat, in dem 6 französische und 6 litauische Mönche leben.


Das Kloster in Palendriai
          Dienstag/Mittwoch, 27./28.9.

Diese beiden Tage kann ich zusammenfassen, da der Ablauf exakt der gleiche war.
Nachdem am Dienstagmorgen alle Präsides (d.h. Vorsitzende Äbte der verschiedenen Kongregationen) angekommen waren, begann die Synode.

Das hieß für mich: vier Einheiten pro Tag, insgesamt 5 Stunden in der kleinen Übersetzerkabine!
Und ich habe nicht, wie angekündigt, "nur" englisch-deutsch, sondern auch deutsch-englisch und teilweise auch italienisch-deutsch übersetzen dürfen!!!
Das war im Bezug auf Fachbegriffe echt anspruchsvoll bis kaum machbar und nicht nur unglaublich Konzentration erfordernd, sondern auch körperlich anstrengend! Das hört sich vielleicht etwas lächerlich an, wer den Job aber schon einmal gemacht hat, weiß wovon ich spreche... Nicht umsonst wechseln sich professionelle Übersetzer alle halbe Stunde ab!

Diese zwei Tage waren also für mich reine Arbeitstage, an denen ich auch abends nicht mehr viel gemacht habe, sondern gerne die Möglichkeit genutzt habe mich in mein Zimmer zurückzuziehen.

Glück mit den Wolken...
 Donnerstag, 29.9.

Donnerstag war unser Ausflugs-, bzw. "Pilger-"Tag. Pilger, weil alle Benediktiner gebeten wurden im Habit (der Ordenstracht) zu erscheinen.
So sind wir morgens mit dem Bus aufgebrochen und haben in 10 Stunden verschiedene Sehenswürdigkeiten abgeklappert - nicht weniger anstrengend als die Tage davor!








Der erste, und meiner Meinung nach beeindruckenste Zwischenstopp war der "Berg (/Hügel) der Kreuze".
Ein Ort der schon früh im 20. Jahrhundert ein Zentrum des christlichen Protests war. Vor allem während der sowjetischen Besatzung war er ein zentraler Ort des litauischen, christlichen Wiederstands. Noch heute ist er ein sehr beliebter Wallfahrtsort! Dort wurden mit der Zeit immer mehr große und vor allem kleine Kreuze aufgestellt, hingehängt und -gelegt, sodass sich heute mehrere zehntausend, vielleicht sogar mehr als hunderttausend Kreuze, Rosenkränze, etc. auf dem Hügel und darum herum befinden.
Blick auf den Hügel

Der zentrale Platz in Šiluva
Danach ging es für uns nach Šiluva, einem Marienwallfahrtsort, an dem im 17. Jahrhundert die Jungfrau Maria erschienen sein soll.
Zur Bekanntheit und zum Ausbau des Ortes hat auch der Besuch Papst Johannes Paul II. 1993 verholfen.
So ist es für die ländlichen Verhältnisse Litauens ein sehr imposanter Ort!

Unser Ausflug endete, nach einem kurzen Besuch in einem verlassenen Kloster, mit der Vesper (Abendgebet) in einer kleinen Kirche.


Klosterkirche
 Freitag, 30.9.

Unser letzter Tag in Palendriai bestand dann wieder vor allem aus Konferenz. Folglich durfte ich wieder gute 5 Stunden übersetzen...
Kreuzgang











 Samstag, 1.10.

Auch wenn wir nicht zu denen gehörten, die schon am Vormittag zurückgeflogen sind, mussten wir zu zweit schon - mangels Platz im späteren - mit dem ersten Taxi um 6.00 Uhr nach Riga (Lettland) aufbrechen. Klar, das bedeutete natürlich frühes Aufstehen, dafür hatten wir aber noch die Chance uns ein bis zwei Stunden Riga anzuschauen!

Um kurz vor 15:00 Uhr saßen wir dann im Flugzeug nach Frankfurt, von wo der Abtprimas und sein Sekretär weiter nach Israel geflogen sind und mich und meinen dritten Mitreisenden aus Rom noch gute 6 Stunden Aufenthalt erwarteten.
Als ich dann nach der Landung (vorschriftsgemäß) mein Handy wieder eingeschaltet habe, erfuhr ich, dass sich mein Vater auf den Weg gemacht hatte um mich am Flughafen zu treffen.
So musste ich mich nicht 6 Stunden am Flughafen langweilen, sondern bin noch mit ihm in die Frankfurter Innenstadt gefahren!!!

Nach knapp anderthalb Stunden Flug, bin ich dann kurz nach Mitternacht in Rom gelandet und war froh wieder in Sant'Anselmo anzukommen.


Es ist schon ein seltsames Gefühl, nach einer Woche in einem vollständig anderem Land zurück "nach Hause" zu kommen... Vor allem, weil mir die ersten drei Wochen schon so unglaublich weit weg vorkamen!
Aber nun bin ich hier, beginne meinen zweiten Monat und bin gespannt, was mich noch alles erwartet...